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Teamplayer oder Einzelkämpfer?

Nach 4 Jahren Wartezeit ist es nun wieder soweit: Die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt. Knapp 1 Monat lang geht es wieder ganz viel um Sieg oder Niederlage, sportliche Fitness, Ausdauer, aber auch um ganz viel Teamplay. Warum also nicht diesen Anlass nutzen um einmal über Teamplayer und über das Gegenteil, die Einzelkämpfer, zu sprechen?

Bei diesem Thema ist es mir wichtig, wirklich beide Seiten zu beleuchten. Dabei ist nicht eine Seite zwingend die bessere. Manche von uns sind einfach keine Teamplayer und funktionieren alleine am besten. Das ist total in Ordnung. Oftmals wird uns aber schon sehr früh, zum Beispiel im Bewerbungstraining mitgeteilt, dass wir „teamfähig“ unbedingt als eine unserer Stärken nennen sollten. Wir erhalten dadurch automatisch die Botschaft, dass es schlecht, bzw. eine Schwäche ist, wenn wir lieber alleine arbeiten. Diesem Mythos möchte ich hiermit ein Ende setzen. Es gibt wahnsinnig viele Jobs, in denen man wunderbar alleine arbeiten kann, oder sogar muss. Nicht für jeden Job ist es eine essentiell wichtige Fähigkeit gut im Team arbeiten zu können. Wichtig ist nur, dass wir dabei offen und ehrlich zu unserem Gegenüber und vor allem auch zu uns selbst sind. Wenn du nicht sicher weißt, ob du gut darin bist im Team zu arbeiten, oder lieber alleine auf die Reise durch den Karriere-Dschungel gehst, dann bist du hier genau richtig.

Teamplayer: Gemeinsam sind wir stark

Was macht also einen echten Teamplayer aus?

Er fühlt sich wohl unter Leuten und arbeitet gerne mit ihnen zusammen

Den klassischen Teamplayer wirst du vermutlich nicht in einem Einzelbüro antreffen (außer er ist der Geschäftsführer oder hat eine andere, entsprechend hohe Position). Viel lieber sitzt er gemeinsam mit seinen Kollegen in einem Büro, oder sogar in einem Großraumbüro, wo er stets zu allen Personen Kontakt aufnehmen kann. Der Meetingraum ist sein zweites Zuhause. Denken und arbeiten kann er einfach am besten, wenn andere dabei sind. Außerdem geht der Teamplayer gerne in rege Diskussionen, präsentiert seine Ideen vor seinen Arbeitskollegen und schöpft den meisten Nutzen aus dieser Zusammenarbeit.

Teamplayer unterstützen sich gegenseitig und wachsen gemeinsam an ihren Herausforderungen

Sicher ist dir auch schon einmal eine Situation begegnet, in der es einzig und alleine um Konkurrenzdenken ging. Sei es in der Arbeit, im Freundeskreis oder auf Social Media. Jeder versucht besser zu sein als der andere. Vor abfälligen Kommentaren oder gar bösen Gerüchten wird da nicht Halt gemacht.

Beim Teamplayer wirst du ein derartiges Verhalten sicher nicht sehen. Der Teamplayer unterstützt nicht nur die Personen aus seinem direkten Umfeld, sondern vernetzt sich mit so vielen Gleichgesinnten wie nur möglich. Teamplayer unterstützen sich gegenseitig bei dem Erreichen ihrer Ziele. Knifflige Herausforderungen werden gemeinsam gemeistert. Das schafft nicht nur einen tollen Zusammenhalt, sondern lässt jeden einzelnen Beteiligten an den Herausforderungen wachsen.

Der Teamplayer ist zusammen mit anderen kreativer als allein

Vier Augen sehen besser als zwei. Das lässt sich nicht nur auf die Korrektur einer Doktorarbeit anwenden. Auch im kreativen Umfeld kann es durchaus nützlich sein, nicht alleine zu arbeiten. Es ist vollkommen natürlich (und wichtig!), das nicht jeder Mensch die gleichen Ideen hat. Der Teamplayer setzt sich mit anderen zusammen um an einem Projekt zu arbeiten. Das Endergebnis ist nicht nur seine eigene Leistung, sondern die der Gemeinschaft. Dennoch ist so etwas entstanden, das aus der Kreativität von vielen verschiedenen Menschen stammt. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Zielen, unterschiedlicher Weltanschauung. Das kann der perfekte Mix für etwas wirklich Großes sein.

Der Teamplayer freut sich für den Erfolg des Teams, auch wenn die entscheidende Idee nicht die eigene war

Wenn im Büro eine Feier für besonders gute Leistung stattfindet, wirst du den Teamplayer nie alleine an der Spitze sehen um sich feiern zu lassen. Mit ihm zusammen wird immer sein Team auftreten. Wer hatte denn nun die Idee, die das Projekt zum Erfolg geführt hat? Völlig nebensächlich! Der Teamplayer stellt heraus, dass das ganze Team daran beteiligt war und nur so der Erfolg erzielt werden konnte. Einer für alle und alle für einen!

Einzelkämpfer: Alles unter einem Hut

Gehen wir nun zum Gegenteil über: Dem Einzelkämpfer. Was macht ihn aus und warum kann auch er genauso erfolgreich sein wie der Teamplayer?

Der Einzelkämpfer ist am Liebsten für sich und erledigt seine Aufgaben alleine

Diese Art findet sich in allen Lebensbereichen des Einzelkämpfers wieder. Er erledigt den Haushalt am Liebsten alleine, er macht gerne alleine Sport und erledigt auch seine Arbeit alleine. Das heißt nicht, dass er gänzlich ungesellig ist. Er fühlt sich nur einfach kreativer und produktiver, wenn er sich zu 100% auf eine Aufgabe konzentrieren kann und dabei von niemand anderem gestört wird. Der Einzelkämpfer erledigt seine Aufgaben gründlich und mit Bedacht. Jemanden in diesen Angelegenheiten um Hilfe bitten, wird er nur in ganz seltenen Fällen.

Der Einzelkämpfer delegiert wenig und fühlt sich am Besten, wenn er alles selbst macht

Die Personen, die keine Aufgaben abnehmen, sondern alles selbst machen wollen, gibt es überall. Sie wissen genau wo ihre Stärken liegen und meistern so alle Aufgaben mit Bravur. Ihre Schwächen kennen sie ebenfalls. Anstatt sich aber jemand zu suchen, der diese seine Stärken nennen kann, lernt der Einzelkämpfer lieber dazu um alles wie gehabt selbst zu erledigen. Er ist top organisiert und weiß immer genau wann was ansteht und wie er es erledigt. In Ausnahmesituationen (zum Beispiel bei einer sehr kurzfristigen Deadline) wird er sich Hilfe holen, aber nicht ohne selbst auch nur ein bisschen daran mitgearbeitet zu haben um stets den Überblick zu behalten.

Der Einzelkämpfer hat tolle Ideen und kann sich perfekt selbst motivieren

Vier Augen sehen mehr als zwei? Pff. Darüber kann der Einzelkämpfer nur lachen. Er kann sich super in seine Projekte herein denken und diese aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln sehen. Ein Team braucht er dafür nicht. Er ist der Stratege, der Kreative und der Zahlenmensch in einem. Seinen Kunden kennt er wie sich selbst und weiß genau wie er was zu welchem Zeitpunkt entwickeln muss, damit dieser zufriedengestellt werden kann. An Motivation fehlt es ihm nicht. Er selbst ist seine Motivation. Der Einzelkämpfer verliert nie das Ziel aus den Augen. Er weiß genau was er tun muss, damit er dieses zum vorgegebenen Zeitpunkt erreicht.

Der Einzelkämpfer feiert seine Erfolge, kann aber auch Niederlagen einstecken und wächst an diesen

Erfolgreich sein ist etwas Tolles. Der Einzelkämpfer ist wahnsinnig glücklich, wenn sich seine Arbeit einmal mehr ausgezahlt hat und sein Projekt ein voller Erfolg geworden ist. Er lässt sich gerne dafür feiern und berichtet gerne darüber, wie genau er alles geschafft hat. Obwohl er auch im nächsten Projekt lieber wieder für sich arbeitet, lässt er seine Mitmenschen an seinem Erfolg teilhaben und hilft ihnen mit Berichten über seine Erfahrungen weiter.

Auch wenn er Niederlagen einstecken muss, handelt der Einzelkämpfer sehr souverän. Er reflektiert sofort woran es lag, dass das Projekt gescheitert ist und analysiert was beim nächsten Mal besser gemacht werden muss. Dabei hört er nie auf zu lernen, sondern entwickelt sich mit seinen Erfolgen und seinen Niederlagen ständig weiter.

Was kannst du aus dieser Gegenüberstellung von Teamplayer und Einzelkämpfer also mitnehmen? Ganz klar herauszustellen ist, dass es Gut oder Schlecht in der Hinsicht nicht gibt. Wichtig ist nur, dass du dir darüber klar wirst, wozu du gehörst. Lass dich nicht in eine bestimmte Rolle pressen. Verändere nicht wer du bist, bloß weil andere das für „den richtigen Weg“ halten. Sei dir klar darüber wer du bist und richte deine Arbeit und viele weitere deiner Lebensbereiche danach aus. Verstell dich nicht und du wirst sehen, dass der Erfolg nicht lange auf sich warten lässt.

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