Ein Jobwechsel ist der erste Schritt zu etwas Neuem, hoffentlich Großartigem. Er ist aufregend, oftmals allerdings positiv wie auch negativ. Du hast für dich die Entscheidung getroffen, dass du nicht länger in deinem Job bleiben möchtest, denn du weißt nun, dass du dir mehr von deiner Karriere, oder sogar von deinem Leben erwartest, als es dir dein derzeitiger Job bieten kann. Die Kündigung ist geschrieben, der Briefumschlag ist frankiert. Nur noch ein Postweg trennt dich von einem neuen Lebensabschnitt. Doch hast du wirklich vorab an alles gedacht?
Der Jobwechsel: Wieso, weshalb, warum?
Bevor du die Kündigung in den Briefkasten wirfst, mach dir bitte noch einmal kurz Gedanken darüber, warum du dich für den Jobwechsel entschieden hast:
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Kam der Gedanke schon vor einiger Zeit auf und kommt seitdem immer wieder?
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Fühlst du dich mit der Entscheidung glücklich?
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Woraus ist der Wunsch des Jobwechsels entstanden?
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Hast du dir über all die positiven und negativen Konsequenzen, die aus dieser Entscheidung entstehen können, Gedanken gemacht?
Natürlich gibt es noch unendlich mehr Fragen, die du dir stellen kannst und vielleicht auch solltest, aber hier haben wir schon einmal die wichtigsten Themen abgedeckt. Was ich nicht oft genug hinterfragen kann, ist: Hast du die Entscheidung im Rahmen einer Kurzschlussreaktion getroffen?
Kurzschlussreaktionen können viele Auslöser haben. Du hattest Streit mit deinem Chef, oder deinen Kollegen. In deinem aktuellen Projekt hast du einen großen Fehler gemacht. Du hast einen potenziellen Großkunden nicht gewinnen können, oder ihn sogar nach Vertragsabschluss wieder verloren. Es folgt schon seit einer Woche ein Tag ohne Motivation auf den anderen. … Versteh mich nicht falsch: Wenn die oben genannten Dinge häufiger und über einen längeren Zeitraum vorkommen, dann ist es definitiv Zeit über einen Jobwechsel nachzudenken. Nur aufgrund einer schlechten Woche solltest du aber nicht gleich das „Große Ganze“ infrage stellen. Behalte das immer im Hinterkopf.
Der Jobwechsel: Wie geht es weiter?
Sicher hast du dir bereits überlegt, wo der Weg nun hingehen soll. Vielleicht hast du deinen Traumjob schon gefunden, oder aber zumindest einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das ist toll und wird dich sicher weiterbringen!
Vielleicht weißt du aber auch noch gar nicht, wo es hingehen soll. Alles was du weißt ist, dass du in deinem aktuellen Job nicht mehr bleiben kannst. Du hast möglicherweise eine lange Kündigungsfrist, die es dir erschwert einen Job zu finden, solange du dich noch in deinem aktuellen, ungekündigten Arbeitsverhältnis befindest. Freunde, Familie und Kollegen werden dir oft sagen, dass die Firma auf dich wartet, wenn sie dich wirklich haben wollen. Das mag sicher in einigen Fällen wahr sein. Gerade wenn du dich aber noch am Anfang deiner Karriere befindest, kommt das durchaus seltener vor, als wenn du dich mit 15 Jahren Berufserfahrung auf eine Topmanager-Stelle bewirbst.
Egal welche der beiden Situationen auf dich zutreffen: Es ist nur wichtig, dass du dir vorher ausreichend Gedanken darüber gemacht hast, wie es weitergeht. Wenn du schon einen neuen Job hast, dann bereite dich vor dem tatsächlichen Wechsel gut darauf vor. Lies dich zu deinem neuen Aufgabenbereich gut ein, verfolge die Neuigkeiten aus der Branche und sprich wenn möglich mit Leuten, die bereits in diesem Berufsfeld tätig sind. Wenn du noch keinen neuen Job hast, dann plane dir genug Zeit dafür ein, nach neuen Jobs zu suchen. Suche dir Jobs heraus, die dir wirklich gefallen. Sonst läufst du Gefahr nur vom einen Übel ins Nächste zu gehen. Setze dir ein Ziel, wie viele Bewerbungen du pro Woche herausschicken möchtest und mach es zu deiner Priorität Eins, dass du dieses Ziel auch erreichst. Du arbeitest hart an deinem Ziel – es wird sich lohnen!
Der Jobwechsel: Work-Life-Balance
Wie oben bereits angesprochen, kann ein Jobwechsel viele Gründe haben. Nicht selten ist es der Wunsch nach mehr Work-Life-Balance. Am meisten äußert sich dieser Wunsch bei Familien, aber auch bei Paaren oder Single-Haushalten ist die Work-Life-Balance ein wichtiges Thema, um neben dem Job Zeit für einander und/oder für sich selbst zu haben.
Es wird immer Zeiten geben, in denen es in der Arbeit mal mehr zu tun gibt. Genauso wird es Zeiten geben, in denen es ruhiger ist. Alleine das wird aber nicht ausreichen. Eine dauerhafte Work-Life-Balance schließt es nicht aus, dass ab und zu Überstunden gemacht werden. Allerdings muss sie gewährleisten, dass diese zu einem anderen Zeitpunkt wieder ausgeglichen werden können. Ein Modell, in dem nur Überstunden aufgebaut werden, kann auf Dauer nicht funktionieren. Einen Jobwechsel in diesem Fall in Betracht zu ziehen ist nicht nur absolut nachvollziehbar, sondern in einigen Situationen sogar notwendig, um einem möglichen Burnout vorzubeugen.
Sicher freust du dich, wenn du deinem aktuellen Job ohne Work-Life-Balance entkommen bist. Hast du aber auch sichergestellt, dass es im neuen Job nicht wieder genauso wird? Was sagen aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter dazu? Im Internet gibt es viele Bewertungsplattformen, auf denen Mitarbeiter anonym ihre Erfahrungen mit der Firma teilen. Da es anonym ist, wartet hier nicht selten die knallharte Realität. Bevor du also ein neuen Job startest, solltest du dich über die neue Firma unbedingt ausreichend informiert haben. Stelle bei deiner Recherche deine Prioritäten in den Vordergrund und treffe danach die Entscheidung. Dein Gefühl wird dich nicht täuschen.
Der Jobwechsel: Der finanzielle Aspekt
Neben der Work-Life-Balance ist natürlich auch der finanzielle Aspekt ein wichtiges Kriterium. Manche Menschen entscheiden sich bewusst dafür, ein paar Jahre lang viel Geld zu verdienen und dadurch auf die Work-Life-Balance zu verzichten. Das bleibt jedem selbst überlassen. Dennoch solltest du dir im Klaren darüber sein, dass dies eine kurz- bis mittelfristige Entscheidung ist und nie zu einer langfristig andauernden Situation werden sollte. In einigen Fällen kann das aber natürlich auch Sinn machen.
Zum Beispiel planst du gerade eine Weltreise, aber es fehlt noch das nötige Kleingeld. Oder du sparst auf deine Hochzeit, die in den nächsten Jahren stattfinden sollst. Vielleicht hast du aber auch das langfristige Ziel, dich selbstständig zu machen und möchtest für ein eigenes Startkapital sorgen.
Den Fokus auf den finanziellen Aspekt zu setzen, kann unglaublich viele verschiedene Gründe haben – privater wie beruflicher Natur. Wichtig sind dabei nur folgende Dinge:
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Es ist deine Entscheidung. Lass dich nicht von anderen beeinflussen!
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Lass deine Gesundheit nicht unter deiner Arbeit leiden!
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Sei glücklich in dem was du tust und wie du es tust!
Der Jobwechsel: Bist du glücklich?
Glücklich zu sein ist unglaublich wichtig. Es ist ein essentieller Bestandteil auf deinem Weg zur Selbstverwirklichung. Wie kannst du jemals das Ziel der Selbstverwirklichung erreichen, wenn du nicht glücklich bist mit dem was du tust?
Bevor du also überhaupt über einen Jobwechsel nachdenkst, solltest du dir überlegen, wie sich die aktuelle Situation ändern muss, damit du glücklich bist. Ist es eine andere Branche, ein anderer Tätigkeitsbereich, eine andere Firma, andere Kollegen, mehr Zeit für dich selbst und deine Liebsten, oder mehr Geld? Nicht jeden machen die gleichen Dinge glücklich und das ist auch gut so. Lass dich bei dieser Entscheidung deshalb nicht von jedem beraten. Wenn du das Gefühl hast, dass du bei dieser Entscheidung Hilfe brauchst, dann wähle bewusst eine Person, die dich schon sehr lange kennt. Eine Person, die sowohl um deine Stärken und Schwächen, als auch um deine langfristigen Ziele weiß. Die Person blickt von einem objektiven Standpunkt auf dich und deine Situation. Schaden kann es nicht, von dieser Person einen Ratschlag anzunehmen. Vielleicht denkst du, dass dich mehr Geld glücklicher machen würde. Schon nach wenigen Monaten im neuen, besser bezahlten Job, merkst du allerdings, dass das Geld gar nicht der ausschlaggebende Faktor war, sondern du eigentlich lieber mehr Zeit mit deinen Lieben haben würdest.
Um das zu vermeiden, solltest du in Ruhe über alles nachdenken. Beleuchte deine Entscheidung von vielen verschiedenen Standpunkten und dann beginne damit, anderen Leuten von deiner Entscheidung zu berichten. Nun ist es raus. Du hast dich zu deiner Entscheidung bekannt und wirst den Weg gehen. Fühlt sich das nicht gut an?
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