Bei einer Kündigung spielen oftmals die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle: Zu wenig Gehalt, zu geringe Entwicklungsmöglichkeiten oder einfach das Interesse daran, etwas Neues auszuprobieren. Es gibt aber weitere Anzeichen, hauptsächlich psychischer Natur, die du niemals ignorieren solltest.
Wenn man das erste Mal den Wunsch einer Kündigung bei Kollegen, oder selbst bei Freunden oder der Familie äußert, kommen nicht selten negative Reaktionen. Sprüche wie „Jetzt warte doch erst noch einmal ab.“, „Du musst das schon durchziehen!“ oder „Es ist doch nirgendwo so richtig gut.“ solltest du ab sofort direkt aus deiner Erinnerung löschen, sobald du sie zu hören bekommst. Wenn du das Gefühl hast, dass der Job oder einfach die Firma nichts mehr für dich ist, dann solltest du auf dieses Gefühl hören. Denn es gibt ihn: Den einen Job, der so RICHTIG GUT ist. Wenn das nicht der Beruf ist, den du aktuell ausübst, dann solltest du das ändern. Aber nicht nur dann. Tu das bitte unbedingt auch, wenn du eines oder mehrere der folgenden Anzeichen über längere Zeit hinweg bei dir beobachten kannst:
1. Grund für eine Kündigung: Deine Arbeit wird nicht wertgeschätzt
In jeder Firma ist gegenseitiger Respekt und gegenseitige Wertschätzung der Arbeit unverzichtbar. Wie kann eine Zusammenarbeit gut funktionieren, wenn eine der beiden Komponenten (oder gar beide) nicht vorhanden sind?
Es gibt stressige Zeiten und jeder hat mal einen schlechten Tag, das ist ganz klar. Selbstverständlich ist auch, dass du nicht für jede Aufgabe, die du korrekt erledigst gleich eine Flasche Wein oder gar eine Gehaltserhöhung als Zeichen der Dankbarkeit erhältst. Unschön wird es aber, wenn deine überwiegend positive Arbeit nicht geschätzt und immer nur auf den kleinen Fehlern herum getreten wird, die du vor Urzeiten einmal begangen hast.
Wenn dein Chef gerade einen schlechten Tag hat, dann kann man ihm das sicher nachsehen. Sollte das aber zur Gewohnheit werden, musst du dir Gedanken machen, ob du mit der Situation wirklich glücklich bist. Von dir wird erwartet, dass du dich professionell verhältst, vielleicht sogar zu deinem Chef aufschaust. Aber wenn du das nicht mehr tust? Wenn du nur noch das Gefühl hast alles falsch zu machen, wirst du früher oder später den Spaß und die Motivation verlieren. Was dann? Ziehst du es einfach durch, weil das von dir erwartet wird, oder weißt du, dass du Besseres verdient hast und siehst dich nach einem neuen Job um, in dem deine Arbeit auch wertgeschätzt wird?
2. Grund für eine Kündigung: Du fühlst dich in deinem Arbeitsumfeld unwohl
Nichts ist in beruflicher Hinsicht schlimmer, als wenn du in einem Arbeitsumfeld feststeckst, in dem du dich nicht wohl fühlst. Jeden Morgen bevor du in die Arbeit gehst, macht sich in dir bereits ein schlechtes Gefühl breit. An einigen Tagen widerstrebt es dir richtig, dich auf den Weg ins Büro zu machen und wenn du dort angekommen bist, fühlst du dich einfach fehl am Platz. Den Tag abends mit schönen Unternehmungen auszugleichen fällt ebenfalls flach, da du dich nach Arbeitsende nahezu täglich einfach nur kaputt und ausgelaugt fühlst.
Oftmals ist das Betriebsklima Schuld an einer solchen Situation. Gewisse Branchen sind dafür bekannt, eine Ellbogenmentalität an den Tag zu legen. Jeder ist in erster Linie auf seinen eigenen Erfolg bedacht und nimmt wenig Rücksicht auf Verluste. Viele Menschen kommen damit klar und begeben sich wissentlich in diese (oft hoch bezahlten) Positionen. Leider lässt es sich aber nicht nur anhand der Branche ablesen welches Betriebsklima in der Firma herrscht. Wie das in deiner Firma ist, wirst du relativ schnell herausfinden. Außerdem wirst du von Beginn an bereits ein Gefühl dafür haben, ob du damit zurecht kommst, oder nicht. Dann liegt es an dir dieses zu ignorieren oder zu akzeptieren und etwas an deiner Situation zu ändern.
Es muss aber natürlich nicht immer gleich die Ellbogengesellschaft sein, die ein schlechtes Betriebsklima verursacht und dich in eine andere Firma treibt. Jeder Mensch ist individuell. Deshalb kannst nur du einschätzen, ob du dich in deinem aktuellen Umfeld wohl fühlst. Du kannst dich mit Dingen arrangieren, die für andere inakzeptabel wären. Dafür gibt es für dich an anderer Stelle K.O.-Kriterien. Eines ist aber sicher: Es gibt für jeden ein Arbeitsumfeld, in dem er sich wohl fühlt. Nur weil das in deiner aktuellen Firma nicht der Fall ist, bedeutet das nicht, dass das überall so sein wird. Halte die Augen offen und habe Vertrauen. Du wirst das Arbeitsumfeld finden, in dem du dich wirklich wohl fühlst. Denn es gibt sie: Die Firma, auf die du dich jeden Morgen freust, wenn du dich auf den Arbeitsweg machst.
3. Grund für eine Kündigung: Du sprichst nur noch negativ von der Arbeit
Du kommst von der Arbeit nach Hause und dein Partner stellt dir die, für ihn verhängnisvolle, Frage: „Wie war dein Tag?“. Sofort beginnt die längste Schimpftirade, die sich je ein Mensch anhören musste. Du erzählst davon was heute wieder Schreckliches passiert ist, wer sich wieder unglaublich daneben benommen hat und wie gerne du diesen ganzen Idioten einfach den Rücken zukehren wollen würdest. Kommt das häufiger vor, vielleicht sogar mehrmals pro Woche, dann solltest du dir definitiv überlegen, ob du diese Ankündigung nicht wahr machen solltest.
Du sprichst aber nicht nur dann negativ von der Arbeit, wenn dich jemand explizit auf die Arbeit anspricht. Auch wenn das Thema ein ganz anderes, aber dennoch eine negative Stimmung verursacht hat, erinnerst du dich sofort wieder dran, dass dein Job ja mindestens genauso furchtbar ist wie, beispielsweise, der Streit, den deine beste Freundin gerade mit ihrem Freund hatte. Schon geht die Schimpftirade wieder von vorne los.
Dauert das über eine gewisse Zeit an, nervst du damit nicht nur deine Mitmenschen, sondern irgendwann auch dich selbst. Irgendwann kann es so weit gehen, dass du dir selbst eine Strafe für dich überlegst, wenn du wieder von der Arbeit sprichst. Zum Beispiel musst du jedes Mal fünf Euro in eine Gemeinschaftskasse geben, wenn du während deines wohlverdienten zweiwöchigen Urlaubs schlecht von der Arbeit sprichst. Das ist zwar eine gute Methode, um dich vom Schimpfen und Fluchen abzuhalten, stellt aber dennoch keine Dauerlösung dar. Wie bei einer Grippe musst du die Ursachen bekämpfen und nicht die Symptome. Moment, habe ich gerade die Arbeit mit einer Grippe verglichen? …
4. Grund für eine Kündigung: Du wirst häufig krank und fühlst dich antriebslos
Apropos Grippe: Kannst du mir auf Anhieb sagen wann du zum letzten Mal krank warst? Kann es sein, dass du dich in den letzten Monaten häufiger schlecht gefühlt hast als früher? Kannst du mir sofort ein Wochenende nennen, an dem du nur gut gelaunt warst (ja, auch Sonntagabend so kurz vor dem Montag) und dich nicht einmal niedergeschlagen gefühlt hast?
Wenn du darüber länger als ein paar Sekunden nachdenken musst, haben wir schon ein Problem erkannt. Du solltest nicht darüber nachdenken müssen wie oft es dir wirklich gut ging. Das sollte eigentlich der Dauerzustand sein! Auf die Frage mit der Krankheit solltest du beispielsweise sofort sagen können: „Im Februar, als mein Freund mich mit der fiesen Erkältung angesteckt hat.“. An den anderen Tagen solltest du dich super fühlen. Wie gesagt: Jeder hat einmal einen schlechten Tag. Sobald diese aber nicht mehr die Ausnahme sondern die Regel sind, solltest du dir ernsthaft Gedanken machen.
Geht es dir psychisch oft schlecht, oder bist du häufig krank, können das auch die ersten Anzeichen eines Burnouts sein. Willst du wirklich Gefahr laufen, diese Diagnose Schwarz auf Weiß in deiner Patientenkartei stehen zu haben? Ich denke nicht.
5. Grund für eine Kündigung: Dein derzeitiger Job bringt dich deinen großen Zielen nicht näher
Mal ganz abgesehen von all den wirklich schwerwiegenden Anzeichen gibt es auch noch „harmlosere“ Anzeichen, die dich dennoch aufhorchen lassen sollten. Sagen wir du gehst gerne zur Arbeit. Dein Job ist okay und mit den Kollegen verstehst du dich auch gut. Das hört sich super an, oder? Eine Sache gibt es da aber noch: Sagen wir du arbeitest momentan in der Buchhaltung. Dir wurde der Job nach dem Studium angeboten und du hast natürlich sofort zugeschlagen. Schließlich weißt du wie schwierig es ist einen guten Job direkt nach dem Abschluss zu ergattern. Buchhaltung findest du okay, aber eigentlich möchtest du eines Tages deine eigene Agentur für Online Marketing führen. Inwiefern hilft dir dein jetziger Job dabei weiter?
Fest steht: In jedem Beruf wirst du etwas Lernen. Gerade wenn du planst dein eigenes Unternehmen zu gründen, ist Buchhaltung sicher ein Bereich in dem es nicht verkehrt ist ein paar Erfahrungen zu sammeln. Achte in diesem Fall aber darauf, dass du dich nicht darin fest fährst. Behalte dein großes Ziel im Auge. Suche dir einen Job im Online Marketing. Sauge sämtliches Wissen auf, das du kriegen kannst. Verliere nicht den Fokus, sondern triff deine Entscheidungen immer mit deinem Ziel im Hinterkopf.
Schlussendlich können andere immer sagen was sie wollen. Am Ende des Tages zählt es nur, ob du glücklich bist. Bist du es nicht, dann ändere etwas daran. Du hast es in der Hand. Nur du weißt, wo die Reise hingehen soll. Lass dir von niemandem Steine in den Weg legen und lass dir nicht die Lebensfreude durch einen Job nehmen, der deiner Ansicht nach absolut austauschbar ist. Entscheide dich für DEINEN Weg und für DEINEN Traumjob. Du merkst es sofort, wenn du ihn gefunden hast. Das verspreche ich dir!
SAY HI