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Wann du dein Side Business zu deinem Main Business machen solltest – Teil 2

Ich schreibe oft darüber, wie du dich in deinem Side Business gut organisieren kannst, wie du die Herausforderungen meisterst, die sich dir in den Weg stellen und wie du deine Herzensprojekte schlussendlich verwirklichst. Die Selbstständigkeit zunächst nebenberuflich aufzubauen ist eine tolle Möglichkeit um…

1. …zu sehen, ob dir die Selbstständigkeit überhaupt liegt

2. …deine Herzensprojekte entspannt umzusetzen, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen.

Spätestens, wenn du dich in die Selbstständigkeit verliebt hast und die finanziellen Sorgen weitgehend aus deinem Kopf streichen kannst, kommt auf einmal der Gedanke auf: „Kann ich nicht NUR noch das machen?“. Versteh mich nicht falsch: Nicht bei jedem kommt dieser Gedanke auf. Manche Menschen sind damit glücklich, in ihrer gesamten beruflichen Laufbahn die Selbstständigkeit immer nur nebenberuflich auszuüben und nicht in Vollzeit einzutauchen. Für einige wird der Wunsch nach Freiheit, Unabhängigkeit und dem eigenen Unternehmen aber mit der Zeit immer größer.

Doch Vorsicht: Es ist nicht immer eine gute Idee aus dem Side Business ein Main Business zu machen.

Im letzten Artikel habe ich dir erklärt, wann es sich lohnt, das Angestelltenverhältnis zu kündigen und all-in mit der Selbstständigkeit zu gehen.

Nun beschäftigen wir uns damit, wann du es (noch) nicht tun solltest. Denn auch hier gibt es einige Signale, die du keinesfalls ignorieren solltest.

Wann du aus deinem Side Business (noch) kein Main Business machen solltest

Bloß weil du deine Herzensprojekte LIEBST, heißt das leider noch nicht, dass sie profitabel sind und/oder, dass du diese in Vollzeit ausüben kannst und möchtest. Gerade in der heutigen Zeit spricht gefühlt jeder Zweite auf Social Media darüber wie er/sie sich ein tolles, erfolgreiches Business aufgebaut hat und wie DU das jetzt auch kannst. Raus aus dem Vollzeitjob und rein in die Selbstständigkeit?

Bevor wir in die einzelnen Punkte reingehen, möchte ich dir eines mitgeben: Lass dich von niemandem dazu überreden, in die Selbstständigkeit zu gehen oder nicht in die Selbstständigkeit zu gehen. Das ist eine Entscheidung, die deine gesamte berufliche Laufbahn, ja sogar dein ganzes Leben verändern kann. Möchtest du wirklich jemand anderen darüber entscheiden lassen, was du mit deinem Leben tust? Sieh meine Punkte deshalb auch als eine Empfehlung, einen Hinweis, manchmal sogar als eine Art Warnsignal an, aber überlege dir dennoch selbst, was DEINE Ziele im Leben sind und inwiefern sich eine Selbstständigkeit mit diesen vereinbaren lässt.

So, nun sind wir alle auf einem gemeinsamen Nenner und können los starten. Bitte lies dir das auch durch, wenn du imaginär bereits gekündigt hast, denn vielleicht hast du ja doch etwas übersehen, das deine Kündigung noch ein Stück weiter in die Zukunft schiebt. Denk immer daran: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Du hast ein enorm großes Sicherheitsbedürfnis

Ein sehr großes Sicherheitsbedürfnis zu haben, kann dich von vielen Dingen abhalten. Du fährst nicht alleine in den Urlaub, du gehst nicht ohne Begleitung auf ein Event oder du probierst die neue Sportart nicht aus, die du noch vor einer Woche unbedingt ausprobieren wolltest. In diesem Zusammenhang geht es allerdings nicht um diese Art von Sicherheitsbedürfnis, sondern um eine andere: Wir betrachten hier die finanzielle Seite.

Ich denke, ich muss es niemandem sagen, dass die Selbstständigkeit ein Auf und Ab sein kann. Natürlich KANNST du sehr erfolgreich sein, du KANNST aber auch all deine Ersparnisse in den Sand setzen und wieder bei Null anfangen. Wenn du besonders risikofreudig bist, macht dir das vermutlich nichts aus. Du stellst dein Wunsch nach Freiheit, nach einem selbstbestimmten Leben und damit nach beruflicher Unabhängigkeit vor dein finanzielles Sicherheitsbedürfnis. Sicher hast du alles gut durch kalkuliert und weißt nun, dass es einen Versuch wert ist.

Aber selbst wenn du alles gut durch kalkuliert hast, kann dir dein Sicherheitsbedürfnis immer noch im Weg stehen. Die Chancen stehen gut und alle Zeichen sprechen für dich und deinen Erfolg mit deinem Unternehmen. Dennoch sagt dir irgendetwas, dass du es nicht tun sollst. Hör auf diese Stimme, denn ganz offensichtlich bist du noch nicht so weit. Hole dir mehr Sicherheit, indem du dir nebenberuflich einen größeren Kundenstamm und eine sichere Auftragslage aufbaust und denke dann noch einmal über den Schritt einer Kündigung für deine Selbstständigkeit nach. Die Zeit ist nicht verloren – vergiss das nie!

Du hast große Schwierigkeiten, dich für deine Herzensprojekte zu motivieren

Der Feierabend ist erreicht, du kommst nach Hause, streifst dir die Schuhe ab und lässt dich völlig erschöpft auf das Sofa fallen. „Jetzt erst einmal eine Folge meiner Lieblingsserie schauen.“, denkst du dir und schaltest den Fernseher an. So weit so gut. Jeder von uns hat diese Tage, an denen einfach nichts mehr geht. Wir wollen einfach nur die Füße hochlegen und uns berieseln lassen. Es wird nichts bringen, an diesen Tagen noch an deinem Herzensprojekt zu arbeiten. Die Kreativität wird aller Voraussicht nach auf sich warten lassen und du wirst mit müden Augen auf deinen Computer starren und dich verzweifelt fragen, warum eigentlich nichts voran geht.

Nimm dir an solchen Tagen eine Pause und starte dafür danach wieder mit 110% an Motivation durch. Was ist aber, wenn diese Tage Überhand nehmen und du dich immer mehr ausgelaugt und immer weniger motiviert fühlst?

Dein Herzensprojekt voranzutreiben, sollte keine zusätzliche Belastung für dich sein. Es ist viel mehr eine Ergänzung, oder sogar ein Ausgleich zum Arbeitsalltag. Siehst du dein Herzensprojekt allerdings vermehrt als Belastung an, solltest du dir darüber Gedanken machen. Ist es vielleicht doch nicht das Richtige für dich? Ist das vielleicht das Signal, dass du nicht dafür gemacht bist, dein Herzensprojekt in Vollzeit auszuüben? Wenn du nicht einmal ein paar Stunden pro Tag an deinem Herzensprojekt arbeiten möchtest, warum solltest du es dann jeden Tag den GANZEN Tag tun wollen?

Sei hier ehrlich zu dir. Wenn du diese Situation über einen langen Zeitraum immer wiederkehren siehst, dann frag dich, ob es das richtige Projekt für dich ist. Vielleicht hast du dich verändert und legst nun Wert auf andere Dinge. Lass dir Zeit, um gründlich darüber nachzudenken und überstürze nichts. Weder eine Kündigung für dein Herzensprojekt, noch eine Entscheidung gegen eben dieses.

Du trägst nicht nur die Verantwortung für dich selbst

Es ist so viel leichter die Entscheidung für die Selbstständigkeit zu treffen, wenn du ausschließlich für dich selbst entscheidest. Du hast Geld angespart, deine Auftragslage wirkt sehr gut für den Anfang und du kannst den Sprung wagen. Wenn es nicht klappt, hast du trotzdem Ersparnisse für deine Fixkosten. Ausgelassene, teure Abende mit deinen Freunden und große Urlaube bleiben dann zwar auf der Strecke, aber damit kommst du zurecht, denn du hast dich dafür entschieden.

Die Situation ändert sich radikal, sobald du nicht mehr nur für dich selbst verantwortlich bist. Nehmen wir zum Beispiel die Situation, dass du ein Kind (oder gar mehrere Kinder) hast. Nun geht es nicht mehr darum, ob du ein gutes Leben führst, sondern ob du auch deinen Kindern ein gutes Leben bieten kannst. Du hast ganz andere Ausgaben, ganz andere Verantwortungen und musst dadurch auch neue Prioritäten setzen. Es muss aber noch nicht einmal ein Kind in deine Situation involviert sein. Nimm beispielsweise die Situation, dass dein Partner noch studiert, gerade arbeitslos ist oder dass deine Eltern auf deine finanzielle Hilfe angewiesen sind. Indem du dein sicheres Einkommen aufgibst, gibst du dieses auch für all die Personen auf, die auf deine Hilfe zählen und (wie in eben genanntem Fall) sogar darauf angewiesen sind.

Ich sage nicht, dass es in einer solchen Situation gänzlich unmöglich ist, sich selbstständig zu machen. Es erfordert nur noch genauere Kalkulationen, viele Gespräche und mehr Sicherheit im Hintergrund, als wenn du wirklich NUR für dich entscheidest. Lass dir in diesem Fall mehr Zeit, sammle dir die Sicherheiten zusammen, die du brauchst und gehe zum richtigen Zeitpunkt guten Gewissens in die Selbstständigkeit. Das Warten wird sich gelohnt haben!

Spielst du derzeit auch mit dem Gedanken, dein Angestelltenverhältnis für deine Selbstständigkeit zu kündigen? Schreib es mir gern in die Kommentare. Wenn du noch Unterstützung bei der Entscheidung brauchst, dann wende dich gerne per E-Mail oder über Social Media an mich.

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1 Kommentar

  1. Mit dem Gedanken spiele meinen Brotjob zu kündigen spiele ich nicht, ich bleibe da realistisch. Erst mal ein Sidebusiness und schauen wie das so läuft. Entweder es klappt oder es bleibt ein netter Nebenverdienst. Ich denke solange es mich glücklich macht und ich halbwegs die Balance habe, ist es für mich erst mal nicht so schlimm, dass nebenberuflich zu machen.

    Danke für deine wertvollen Tipps.

    Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de

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