Heute gibt es keine fünf Tipps, keine Do‘s & Don‘ts und keine Dinge, die man tun oder lassen sollte. Stattdessen gibt es heute einen sehr persönlichen Erfahrungsbericht von den wohl einschneidendsten zwei Wochen in meinem Jahr 2018. Einschneidend deshalb, weil sich in diesen zwei Wochen und danach so viel zum Positiven verändert hat, dass ich es selbst noch gar nicht glauben kann.
Für mich war es nicht eins dieser Erlebnisse, von denen alle anderen erzählen. Mir wurde nicht gekündigt, mein Freund hat nicht mit mir Schluss gemacht und ich bin auch nicht völlig allein in eine fremde Stadt oder ein fremdes Land gezogen. Meine Situation hatte sich nicht geändert. Auch nach diesen zwei Wochen befand ich mich noch in meinem Vollzeitjob mit 42-Stunden-Woche, in einer glücklichen Beziehung und einer niedlichen 2-Zimmer-Wohnung in der teuersten Stadt Deutschlands. Nicht alleine, aber mit Dispositionskredit (tut hier zwar nichts zur Sache – beschreibt aber die Lebenssituation in München sehr gut).
Was sich veränderte, war mein Mindset. Meine ganze Einstellung zu meiner (beruflichen) Situation wurde um 180 Grad gedreht. Ich dachte auf einmal anders, ich plante anders und ich traute mir Dinge zu, die ich vorher nie für möglich gehalten hatte. Eines kann ich bereits vorweg nehmen: Das kannst du auch! In den folgenden Zeilen berichte ich nicht nur von meinen Erfahrungen, sondern gebe dir mit auf den Weg was es braucht, damit du einen solchen einschneidenden Moment ebenfalls erleben kannst.
Vor der Reise: Es kann nur besser werden!
Bevor ich am Münchner Flughafen in unsere Eurowings Maschine stieg, hatte ich genau diese Einstellung. Ich hatte die schlimmsten drei Wochen in der Arbeit hinter mir. Arbeitswochen von knapp 60 Stunden, viel Stress mit Kunden und Geschäftspartnern und Kollegen, die nach und nach mit stressbedingten Krankheitsbildern ausfielen. In meinem Koffer befanden sich deshalb nicht nur Bikinis und Sonnenbrillen, sondern sämtliche Medikamente, um für alle Eventualitäten ausgerüstet zu sein. Schließlich heißt es ja immer, dass die Krankheit zuschlägt, wenn man zur Ruhe kommt. Das durfte aber keinesfalls passieren. Diese zwei Wochen sollten ausschließlich meiner Entspannung dienen.
Die Situation vorher war so schlimm, dass ich sogar eine Wette mit mir selbst abschloss: Jedes Mal, wenn ich schlecht von meinem Job sprechen und mich in irgendeiner Weise beklagen sollte, würde ich fünf Euro in eine Urlaubskasse geben, die ich dann für meinen Freund und mich anlegen würde. Hätte ich diese Regel schon drei Wochen eher aufgestellt gehabt, wäre ich vermutlich nicht auf dem Weg nach Griechenland, sondern auf die Malediven gewesen.
Meine drei Wochen vor Abflug waren also wirklich nicht gut. Meine Flugangst stieg stressbedingt so weit an, dass ich bereits zwei Tage vor Abflug nichts mehr essen konnte. Ich wusste, ich muss einfach mal raus und abschalten. Was für mich mit am Schlimmsten war, war dass ich an meinen eigenen Projekten überhaupt nicht mehr arbeiten konnte. Ich kam einfach nicht voran und hatte das Gefühl, dass ich in den neun Monaten dieses Jahres 2018, die bereits vergangen waren, einfach NICHTS geschafft hatte. Allerdings würde ich das ändern! Nach dem Urlaub wird ALLES besser. Also stieg ich um 5 Uhr morgens mit meinem Laptop in der Hand und Flugangst im Bauch in die Maschine und sah meine Lieblingsinsel, mein „Happy Pla ce“ bereits vor mir. Es würde alles besser werden. Nur hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung in welchem Ausmaß das passieren würde.
Die erste Woche der Reise: Entspannung, Inspiration in meinem „Happy Place“
Kaum waren wir um die Mittagszeit in unserem Hotel angekommen, zeigte sich die Sonneninsel schon wieder von ihrer besten Seite. Traumhaftes Wetter, warme Temperaturen und ein wundervoller Ausblick aus unserem kleinen, aber feinen, Zimmer. Man sagt immer, dass es mindestens eine Woche braucht, bis man sich endlich entspannen kann und im Urlaubsmodus ankommt. Ich befand mich bereits zu 100% im Urlaubsmodus, als noch nicht einmal unsere Koffer im Zimmer angekommen waren. 2018 ist mein fünftes Jahr in Folge auf der Insel Rhodos. Rhodos ist nicht nur ein x-beliebiges Urlaubsziel für mich, sondern es ist der Ort, an dem ich mich extrem wohlfühle und an dem ich ohne Probleme ein halbes Jahr bleiben könnte ohne mich zu langweilen.
Die erste Urlaubswoche war genau wie ich sie mir vorgestellt hatte: Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand, gingen abends zu einem riesigen und leckeren Buffet und genossen griechischen Wein. Bevor ich in den Urlaub geflogen bin, hatte ich mir bestimmt acht neue Bücher bestellt, von denen fünf mit in den Koffer durften. Die erste Woche verbrachte ich am Strand nahezu ausschließlich damit, eins nach dem anderen zu verschlingen. Auf meiner Leseliste standen:
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How to be an overnight success – Maria Hatzistefanis
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You are a badass – Jen Sincero
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Born for this – Chris Guillebeau
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Side Hustle – Chris Guillebeau
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Brand Famous – Linzi Boyd
Nur 1,5 Wochen später hatte ich jedes Buch davon gelesen. Mein Kopf war voller Inspiration, Motivation und Tatendrang. Ich würde die zweite Woche noch entspannen und zu Hause dann RICHTIG loslegen.
Die zweite Woche der Reise: Schlechtes Wetter und ein Motivationsschub
Auch zu Beginn der zweiten Woche habe ich noch nicht vorhersehen können, wie sich diese Reise für mich entwickeln würde. Wir waren schon das fünfte Jahr infolge zur gleichen Zeit auf der Insel und nie hatten wir länger als einen Nachmittag oder Abend schlechtes Wetter. Dieses Mal sollte es aber anders sein. Insgesamt waren in dieser zweiten Woche dreimal das Meer wegen Sturmböen und Gewittern gesperrt. Am Strand war es an diesen Tagen auch nicht wirklich angenehm. Also beschloss ich, mich auf unseren Balkon zu setzen und etwas zu lesen.
Im Zimmer fiel mir dann mein großes Notizbuch in die Hand, das ich für den Urlaub mitgenommen hatte. Ich schnappte mir das Buch und einen Stift, setze mich auf meinen Balkon und fing an zu schreiben. In den darauf folgenden Tagen plante ich mein erstes Online Produkt komplett durch. Damit aber nicht genug: Ich fing sogar damit an zu recherchieren und die einzelnen Bestandteile auszuformulieren. Die Motivation, mein eigenes Business endlich auf den Weg zu bringen, war auf einmal grenzenlos. In den letzten Urlaubstagen folgte mir mein Notizbuch an den Strand, an den Pool oder auf den Balkon. Ich schreib und schrieb und schrieb – und ich wusste, dass es klappen würde. Mein Business würde erfolgreich werden und ich würde ab sofort motiviert daran arbeiten und dafür sorgen, dass sich diese Annahmen bewahrheiten.
Nach der Reise: Auf das Hoch folgt ein Tief
Der Bus in Richtung Flughafen holte uns um kurz nach 6 Uhr am Hotel ab. Mit einem vollen Notizbuch und viel Motivation im Gepäck setzte ich mich glücklich (und wieder mit etwas Flugangst) in die Maschine zurück in die Heimat. Während des Fluges besiegte ich meine Angst damit, dass ich weiter an meinem Business arbeitete. Irgendwann war es aber soweit: Die elektronischen Geräte mussten ausgeschaltet und der Tisch hochgeklappt werden. Der Pilot sagte dann die Worte, die ich zu diesem Zeitpunkt nicht hören wollte und die meine Motivation wieder auf ein Minimum beschränkten: „Wir landen in Kürze in München.“
Sofort kamen alle negativen Erinnerungen und Gefühle in mir hoch, die ich mit München und der Zeit vor meinem Urlaub verbunden hatte. Ich wurde in meiner Ruhephase nicht krank und ich schaffte es tatsächlich, zwei Wochen lang nicht negativ über meinen Vollzeitjob zu sprechen. Letzteres änderte sich aber noch im Flugzeug. Die Motivation für mein eigenes Business wurde immer kleiner, der Frust über alles andere immer größer. Ich freute mich auf meine Familie, meine Freunde und meine Wohnung. Auf meinen Alltag samt Vollzeitjob hätte ich zu diesem Zeitpunkt aber gut und gerne verzichten können.
Zwei Wochen nach der Reise: Ich bin bereit!
Über meine Reise, in der ich mich so sehr inspirieren und motivieren lies und in der ich so passioniert wie noch nie zuvor an meinem Business gearbeitet habe, sprach ich mit vielen Leuten. Ausnahmslos alle baten mich darum, dieses positive Mindset und die Motivation nach dem Urlaub nicht zu verlieren, sondern etwas an meiner aktuellen Situation zu ändern.
Das tat ich am Ende und schöpfte neue Motivation. In diesem Fall sogar eine, die sogar noch die Zeit im Urlaub übertreffen konnte. Ich hatte einen Plan, ein klares Ziel und mir nun die Möglichkeit geschaffen, dieses auch zu verfolgen.
Eines habe ich aus der Zeit von Mitte September bis Mitte Oktober gelernt: Wenn dich die aktuelle Situation nicht glücklich macht, dann ändere etwas daran. Ändere nichts an dem Teil, der dich glücklich macht, sondern an dem, der es nicht tut. Natürlich hätte ich die Arbeit an meinem Business zurückschrauben können, damit ich weniger Stress habe. Zum Ziel würde mich das aber nicht fühlen. Stattdessen traf ich eine andere Entscheidung, über die ich bald noch mehr erzählen kann. Ich habe meinen Job nicht gekündigt – so viel kann ich schon sagen. Aber ich habe mir andere Möglichkeiten geschaffen. Möglichkeiten, die es mir erlauben mein Business wachsen zu lassen und mich inspirieren zu lassen. Vielleicht zu Hause, vielleicht bei der Familie, vielleicht auf Reisen. Ich weiß, dass es der richtige Weg ist und ich freue mich darauf, ihn 2019 gehen zu dürfen.
Nun möchte ich dich dazu ermutigen, das auch zu tun!
Deine Reise: Wie du meine Learnings für dich umsetzen kannst
Bei einem bin ich mir sicher: Wäre ich diesen September nicht nach Rhodos geflogen, dann wäre ich diesen Weg vermutlich nicht gegangen. Manchmal braucht es einfach dieses eine Erlebnis, diese eine Reise, damit sich das Mindset ändert und man seine Ziele auf einmal ganz anders wahrnimmt und loslegt.
Das muss nicht unbedingt eine 14-tägige Reise an deinen Lieblingsort sein (aber probiere es doch mal aus!). Es kann genauso ein Gespräch mit einer Person sein, die dich auf einmal auf ganz neue Ideen bringt und dich so motiviert, dass du dich nur noch an deinen Schreibtisch setzen und loslegen willst. Dieser Moment wird aber nicht kommen, wenn du nur auf dem Sofa sitzt und darauf wartest. Die richtige Vorbereitung ist mindestens genauso wichtig wie das einschneidende Erlebnis selbst.
Sei dir über deine Ziele und dein „Warum“ klar
Schließlich würdest du auch keine Reise antreten ohne zumindest einen groben Plan darüber zu haben, wo es hingehen soll, oder? Der Erfolg wird nicht über Nacht kommen. Stattdessen wirst du viel Zeit in deinen Erfolg investieren müssen. Wäre es nicht schade diese Zeit (und eventuell sogar Geld) in Dinge zu investieren, die dich kurz-, mittel-, oder langfristig gar nicht zum Erfolg führen?
Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, dann überlege dir folgendes: Wo wärst du heute in einem Jahr, wenn dein Leben absolut perfekt sein würde? Wer sind die Menschen, die dich auf deinem Weg begleiten? Was hast du erreicht? An welchem Ort befindest du dich? Werde dabei so präzise wie nur möglich. Mit einem klaren Ziel wird auch der Weg dorthin viel deutlicher und es werden sich Möglichkeiten ergeben, die du sonst vielleicht gar nicht wahrgenommen hättest.
Entfliehe deiner Komfortzone
Befindest du dich immer nur in deinem gewohnten Umfeld und deiner Komfortzone, wird es schwer neues zu erleben und daran zu wachsen. Nimm Gelegenheiten an, die sich dir bieten, auch wenn sie sich am Anfang zu groß und unheimlich anfühlen. In 98% der Fälle wirst du danach stolz auf dich sein und froh sein, dass du den Schritt gegangen bist. Natürlich gibt es aber immer auch einen kleinen Anteil an Situationen, die man rückblickend doch nicht hätte machen wollen oder sollen. Aber ist es die Wahrscheinlichkeit von 98% nicht wert es einfach mal auszuprobieren?
Wäre ich bisher immer nur in einer Komfortzone geblieben, wäre ich niemals auf Rhodos angekommen. In ein Flugzeug zu steigen und zu fliegen (egal wie kurz oder lang das sein mag) liegt tatsächlich weit außerhalb meiner Komfortzone. Auch den Schritt zu gehen ein eigenes Online Produkt zu entwickeln und anderen Menschen tatsächlich davon zu erzählen ohne sich dabei blöd vorzukommen, hätte ich nicht gewagt, wenn ich nur in meiner Komfortzone geblieben wäre.
Der Weg zu deinen Zielen wird nicht einfach sein und wird dich definitiv herausfordern, aber er wird sich auch lohnen!
Tu mehr als von dir erwartet wird
Ich befand mich nach einer stressigen Zeit in der Arbeit in meinem wohlverdienten 14-tägigen Urlaub. Was hätte man also von mir erwartet? Sicher, dass ich einfach über den ganzen Urlaub hinweg auf der faulen Haut liege, mich von der Sonne bescheinen lasse und möglicherweise ein bisschen Musik höre oder ein Buch lese (kein Buch zum Thema Karriere, eher eine Liebesgeschichte oder ähnliches).
Wie sah mein Urlaub stattdessen aus? Ich lag auf der faulen haut, habe mich von der Sonne bescheinen lassen und habe ein Buch gelesen. Klingt im ersten Moment so, als ob ich den Erwartungen gerecht wurde. Die Liste meiner Bücher kannst du oben nachlesen. Von einer Liebesgeschichte keine Spur. Tatsächlich viel zum Thema Karriere, Persönlichkeitsentwicklung und Motivation. Mit am Strand dabei war ab der zweiten Woche auch nicht nur mein leckeres Getränk mit Eiswürfeln, sondern auch mein Notizbuch, in dem ich mein erstes Online Produkt plante.
Ich will damit nicht sagen, dass du ab sofort keinen Urlaub mehr machen darfst, sondern permanent arbeiten muss. Allerdings muss dir bewusst werden, dass du mehr tun musst als alle anderen. Du willst besser sein, als der Rest? Dann hebe dich von ihnen ab. Tu mehr und tu es besser. Alle anderen sind Samstagabend in den Discos der Stadt unterwegs und du sitzt zuhause und schreibst deinen Businessplan. Klingt traurig? Ist es aber nicht – denn du weißt WARUM du es tust.
Also beginnen wir alle gemeinsam damit MEHR zu tun. Investieren wir im nächsten Jahr unsere Zeit, unsere Motivation und unser Können um den Rest unseres Lebens zu unserem besten Leben zu machen! Bist du dabei?
SAY HI
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