Du bist die ersten drei Teile der „Side Hustle“-Reihe bereits durchlaufen und hast nun schon einen Plan was es zu beachten gibt wenn du in die nebenberufliche Selbstständigkeit gehst, welche Produkte oder Dienstleistungen du anbieten willst und welche Schritte du von Beginn an bis zum Launch gehen musst.
Wenn du die vorigen Teile noch nicht gesehen hast, kannst du hier TEIL 1 und TEIL 2 und TEIL 3 nachlesen.
Aber weißt du auch wer DU bist? Weißt du wofür DU mit DEINEM Unternehmen stehen willst? Wenn du über deine Markenidentität nachdenkst, dann behalte dir eine Sache immer im Hinterkopf: Dein Unternehmen spiegelt zu 80% deine Persönlichkeit wider.
80%! Wenn es sich da nicht lohnt erst einmal darüber nachzudenken wer du überhaupt bist, bevor du darüber nachdenkst wer dein Unternehmen sein soll, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. In der heutigen „Side Hustle“-Reihe wollen wir genau diesen Weg gemeinsam gehen: Von deiner eigenen Persönlichkeit bis hin zu deiner Markenidentität.
Schritt 1: Finde heraus wer du bist und wofür du stehst
Wie die meisten bist du vermutlich der Meinung, dass du genau weißt wer du bist. Du kennst deine Stärken und Schwächen, hast Interessen und weißt wer oder was dich inspiriert. Aber hast du schon einmal mit anderen Leuten darüber gesprochen? Haben andere Menschen aus deinem direkten Umfeld (dein Partner, deine Freunde, deine Familie, deine Kollegen) diese Annahmen bestätigt, oder sehen sie dich anders? Haben sie dich vielleicht bestätigt und konnten sogar noch etwas ergänzen?
Es mag sich am Anfang komisch anfühlen, wenn du andere fragst, für welche Art Mensch sie dich halten und woran sie zuerst denken, wenn sie dich sehen oder deinen Namen hören. Wenn du die ersten Personen gefragt hast, wirst du aber bereits feststellen können, dass es sich gelohnt hat. Selbst wenn du keine neuen Erkenntnisse erlangst, wirst du zumindest das Bild, das du von dir hattest, bestätigt sehen.
Das ist toll! Genau dieses Bild wird es nämlich sein, das deine Kunden sehen, wenn sie zum ersten Mal Kontakt mit deinem Unternehmen haben (du erinnerst dich – dein Unternehmen spiegelt zu 80% deine Persönlichkeit wider). Es wäre für alle Beteiligten sehr verwirrend, wenn du dich als sehr extrovertiert präsentieren möchtest, das aber eigentlich gar nicht deine Art ist. Lerne dich also zunächst selbst kennen, bevor du 80% deiner Persönlichkeit in dein neues Unternehmen steckst.
Schritt 2: Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen
Gerade zu Beginn deiner unternehmerischen Reise wird es dir extrem schwer fallen dich nicht mit anderen zu vergleichen – bewusst und unbewusst. Wenn du deinen Businessplan schreibst, wirst du nicht darum herum kommen, die Konkurrenz unter die Lupe zu nehmen. Wichtig ist dabei, dass du diese sachlich analysierst und nicht damit beginnst dich mit der Konkurrenz zu vergleichen und alle Dinge anzuzweifeln, die du selbst geplant hast. Es gibt (gerade in der Online Welt) viele Menschen, die keinerlei Alleinstellungsmerkmal haben, da sie andere nur kopieren und keine eigenen Ideen einbringen. Erfolgreich bleiben trotzdem die Originale. Alle Kopien verschwinden nach und nach vom Markt.
Das Gute ist, dass dein Unternehmen zu 80% deine Persönlichkeit widerspiegelt (ja, das hast du nun schon ein- oder zweimal gelesen). Menschen kaufen bei Personen, nicht bei Unternehmen. Großkonzerne präsentieren nicht mehr ihren Gründer oder Geschäftsführer, sondern setzen Testimonials ein. Kleine Unternehmen und Startups dagegen nehmen ihre eigenen Gründer, Inhaber und Geschäftsführer her und präsentieren durch sie ihre Marke. Menschen brauchen eine Geschichte und (im besten Fall) ein Gesicht, damit sie eine persönliche, emotionale Beziehung zu einer Marke aufbauen können. Und genau das ist das Ziel. Spätestens nachdem dir bewusst wird, dass die große Mehrheit aller Menschen ihre Kaufentscheidungen emotional statt rational trifft. Möchtest du wirklich nur die paar Prozent ansprechen, die ihre Entscheidungen rational treffen? Eben – dachte ich mir doch.
Schritt 3: Finde Gemeinsamkeiten zwischen dir und deinem Unternehmen
Sei ehrlich: Hast du vor diesem Artikel schon einmal etwas davon gehört, dass dein Unternehmen zu 80% deine Persönlichkeit widerspiegelt? Nein? Oder du hast schon mal etwas davon gehört, es aber nicht beachtet, als du deine Business Idee entwickelt hast? Aber auch wenn du dein Business unter diesem Aspekt entwickelt hast, kann es doch nicht schaden, alles noch einmal zu überprüfen.
Im ersten Schritt hast du herausgefunden wer du bist und wofür du stehst. Du hast Antworten von dir selbst, Familie, Freunden und Kollegen bekommen. In diesem Schritt wirst du diese Antworten anwenden können. Zunächst brauchst du aber noch weitere Antworten. Dieses Mal befragst du dich selbst. Allerdings nicht zu dir, sondern zu deinem Unternehmen. Wer ist dein Unternehmen eigentlich und wofür soll es stehen? Soll es bestimmte Werte verkörpern oder einen bestimmten Standpunkt verdeutlichen? Soll es unterhaltsam, inspirierend oder informativ sein? Was bietest du in deinem Unternehmen an? Passen deine Produkte und deine Dienstleistungen zu den Werten und Eigenschaften deines Unternehmens?
Lege nun beide Antworten nebeneinander. Wo überschneiden sich die Werte deines Unternehmens mit deinen eigenen? Hast du dir vorgenommen, dass dein Unternehmen besonders unterhaltsam sein soll, dabei bist du der ernsteste Mensch, den die Welt je gesehen hat? Dann empfiehlt es sich sicher, die Gestaltung deiner Produkte noch einmal zu überdenken. Hab bei diesem Schritt eine Sache aber immer im Hinterkopf: Anpassen kannst du nur die Richtung deines Unternehmens. An deiner Persönlichkeit wird sich nichts ändern lassen, so sehr du es auch versuchst. Und glaub mir: Die Menschen merken es, wenn du versuchst ihnen etwas vorzuspielen.
Schritt 4: Hol dir Feedback von anderen – ist das Bild stimmig?
Nachdem Familie, Freunde und Kollegen die erste Fragerunde bereits bereitwillig mitgemacht haben, kommen wir nun zur zweiten. Du wirst nun einen Schritt gehen, der vielen unglaublich schwer fällt. Auch ich selbst habe es lange Zeit vermieden, es letztendlich aber doch gewagt: Erzähle den Menschen in deinem Umfeld von deinem Unternehmen. Natürlich solltest du darauf achten, dass du diesen Menschen auch vertrauen kannst. Niemand ist glücklich, wenn jemand aus dem direkten Umfeld die eigenen Ideen klaut und daraus ein eigenes Business entwickelt. Wenn diese Menschen dich aber so gut kennen, dass du sie sogar befragst, ob sie dich und deine Persönlichkeit analysieren können, solltest du davor keine Angst haben müssen.
Erzähl ihnen also von deiner Business Idee. Wie heißt dein Unternehmen? Wofür steht es? Was bietest du an und was willst du damit erreichen? Stell dir vor, du hältst einen kurzen Pitch. In diesem Pitch bringst du alle relevanten Informationen unter, die dein Unternehmen erklären aber nicht unnötig lange beschreiben.
Warte anschließend das Feedback ab. Wichtig ist hierbei, das du dir zuerst alles anhörst und erst ganz am Ende deine eigene Meinung dazu einbringst. Schließlich möchtest du erreichen, dass deine Befragten ihre eigene Meinung ohne jeglichen Einfluss teilen. Achte deshalb auch darauf, dass du die Personen einzeln befragst und sie so niemand anderem einfach nachreden können. Sei außerdem offen für (konstruktive) Kritik. Fühle dich nicht gleich angegriffen, nur weil jemand dein Unternehmen nicht so sieht, wie du es siehst. Schreibe dir jegliche Meinung (gut oder schlecht) auf und verwende sie dafür, um dein Business weiterzuentwickeln. Feedback ist so unglaublich wertvoll, unterschätze dieses nicht.
Schritt 5: Sei du selbst und lass deine Marke leben
Wenn du all diese Schritte durchlaufen hast, wird deine Marke eine ganze Portion Persönlichkeit von dir abbekommen haben. Das ist super und wird sich sicher auszahlen! Wie du selbst es auch jeden Tag tust, wird sich auch deine Marke über die Zeit weiterentwickeln. Nimm dir deshalb hin und wieder die Zeit, um zu prüfen ob deine Marke und deine Persönlichkeit noch im Einklang zueinander sind. Falls nicht, beobachte genau wo es hingeht. Tut es deiner Marke gut so zu bleiben, oder solltest du sie, gemeinsam mit deiner Persönlichkeit, weiterentwickeln?
Dein Unternehmen spiegelt zu 80% deine Persönlichkeit wider – das weißt du nun (und wirst es vermutlich auch nie wieder vergessen). Bist du als Person ständig in der gleichen emotionalen Verfassung? Sicher nicht. Gerade, wenn du als Person direkt hinter dem Unternehmen stehst, solltest du darauf achten, dass du dich nicht verstellst. Wie ich vorhin bereits geschrieben hatte: Die Leute merken das!
Stehe dazu, wenn es dir einmal nicht so gut geht. Teile deine Erfolge und deine Misserfolge mit deinen Kunden und deiner Community. Dafür gibt es, dank Social Media, so unglaublich viele Möglichkeiten. Sicher kennst du dich im Bereich Social Media schon etwas aus. Dennoch wird es spätestens mit deinem ersten eigenen Unternehmen (egal ob in Vollzeit oder als Side Hustle) endlich an der Zeit, dein Social Media Verhalten auf ein neues Level zu heben. Darum wird es in Side Hustle Teil 5 gehen, der am 13. Januar 2019 online geht. Dann geht es endlich richtig in die Praxis also STAY TUNED!
SAY HI
Auch hier wieder ein guter Beitrag, mit sehr vielen Aspekten, die ich bisher außer Acht gelassen habe. Ich habe mir einige Notizen gemacht und werde mein Umfeld befragen, was sie von mir halten und wie sie mich beschreiben. Vielen Dank!
Liebe Grüße
Maria