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Warum wir anfangen sollten, über Geld zu sprechen

Es ist Montag, der 16. eines Monats und du hast ein absolut fantastisches Wochenende hinter dir. Freitag After-Work-Drinks mit den Kollegen, Samstag Mädelsabend mit den besten Freundinnen und Sonntag einen entspannten Tag in der Therme. Montagabend sitzt du gemütlich auf der Couch, lässt das Wochenende Revue passieren und blickst dem nächsten schon freudig entgegen. Nur noch kurz das Konto checken, da müssten sicher noch 400 Euro zu finden sein, die dich den Rest des Monats entspannt überstehen lassen …

Hand auf‘s Herz: Erscheint hier nun wirklich das gewünschte Ergebnis? Wenn du bereits mehrere Jahre im Berufsleben bist, in einer profitablen Branche arbeitest und einen Finanzplan entwickelt hast, bei dem manche Großkonzerne neidisch werden könnten, dann vermutlich schon. Wenn du aber zum Beispiel gerade von der Uni kommst, den ersten Job angenommen hast, sieht das vermutlich anders aus. Gleich eines vorneweg bevor der große Aufschrei kommt: Sicher können nicht alle den oben beschriebenen Lifestyle jedes Wochenende leben. Das ist auch NICHT der Hintergrund dieses Posts und diente nur als Einstieg. Einfach weil ich sicher war, dass du dich so zu 99% wiederfinden wirst. Natürlich würden wir gerne dreimal pro Jahr in den Urlaub fahren, ein oder zwei schöne Handtaschen besitzen und in schicken Restaurants essen. So weit will ich aber noch nicht mal gehen.

Kenne deinen Wert

Es gibt ganz andere, viel simplere Gründe, warum die Frage nach dem Gehalt so wichtig ist. Es hat jeder einen individuellen Lebensstandard, keine Frage und wir müssen diesen manchmal eben an unsere aktuelle berufliche Situation anpassen. Wir müssen, nein wir DÜRFEN, uns aber nicht unter Wert verkaufen.

Gerade beim Berufseinstieg ist das leichter gesagt als getan. Der Pool an Bewerbern ist riesig groß, alle schwimmen darin und viele tun sich sehr schwer an Land zu kommen. Da kann es schon mal passieren, dass man die nächstbeste Möglichkeit ergreift und sich herausziehen lässt. In der Situation bist du möglicherweise selbst schon gewesen. Vielleicht wirst du wirklich unterbezahlt und das Verhältnis zu deinen Kollegen stimmt überhaupt nicht, obwohl ihr die gleiche oder du vielleicht sogar noch mehr Arbeit leistest. Dann solltet du dringend nach einer gewissen Zeit, in der du dich beweisen konntest, das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen. Nach Ablauf der Probezeit oder nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit sind gute Zeitpunkte, um mit deinem Chef über deine Zukunft in der Firma zu sprechen. Vielleicht ist das Gehalt, das du bekommst, in der Branche aber auch üblich. Dann heißt es entweder: Augen zu und durch, oder doch noch einmal zurückspringen in den Pool und nach einem anderen Weg nach draußen suchen. Wichtig ist nur, dass es sich für dir richtig anfühlt.

Eigenwerbung: Ja bitte!

Solltest du also das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen, ist eine Sache ganz besonders wichtig: Bereite dich gut vor! Damit meine ich nicht, dass du dich eine Stunde vorher hinsetzt und überlegst wie du möglichst gut, aber nicht zu frech argumentierst, warum hinter deinem monatlichen Gehalt eine weitere Null stehen sollte. Die Vorbereitung beginnt bereits lange zuvor.

Schon in den Wochen, Monaten vorher, in denen du merkst, dass sich an deinem Gehalt etwas ändern muss, solltest du dich auch so verhalten. Es bringt nichts, auf einmal entsprechend deines zu niedrigen Gehalts zu arbeiten und einige Gänge herunterzuschalten. Denn warum sollte dir dann jemand eine Gehaltserhöhung geben? Genauso wie man sich für den Job, den man haben möchte, kleiden sollte, sollte man sich auch so verhalten. Übernimm eigene Projekte, sei immer perfekt vorbereitet, vertrete Kollegen freiwillig, wenn sie krank oder im Urlaub sind und tue dies selbstverständlich alles mit Freude. Du willst im Unternehmen bleiben und das Unternehmen soll dich auch behalten wollen. Wenn das passiert, ist die Eigenwerbung geglückt und einer Gehaltserhöhung sollte (fast) nichts mehr im Wege stehen.

Den Absprung schaffen

Leider muss ich es aber auch so sagen wie es ist: Manchmal bringt einfach alles nichts. Das Unternehmen würde dich zwar gerne behalten, aber auch wieder nicht so gerne, dass es dir mehr zahlen möchte. Dann kannst du dich natürlich damit abfinden und sagen das ist für dich okay. Dennoch weißt du ganz genau, dass es das nicht ist und die Situation wird dich früher oder später unglücklich machen. Damit ist niemandem geholfen. Die andere Möglichkeit ist: Du schaust dich nach einem neuen Job um. Nach einem, der dir hoffentlich genauso viel Spaß macht, aber in dem du am Ende des Monats das Gehalt auf dem Konto hast, das du dir durch eure Arbeit verdient habt.

Diese Entscheidung zu treffen ist nicht immer leicht, schlussendlich wirst du dich damit aber besser fühlen und vielleicht sogar zu einem Job kommen, der optimal zu dir passt.

Good things happen to those who hustle

Es gibt sie immer, die Chefs die einfach nicht wollen. Ich kann dir aber versprechen, dass das nicht die Mehrheit ist. Die Mehrheit will ihre Mitarbeiter halten, das Potenzial, das diese mitbringen fördern und damit ausbauen und am Ende die Firma mit der höchsten Dichte an Experten haben. Gib dein Bestes, beweise deinem Chef, dass du zu diesen Experten gehörst und schreibst die nächste Erfolgsgeschichte. Und wenn es denn soweit ist, freue ich mich über eine Kopie 😉

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