Ich denke, ich muss niemandem zu Beginn erklären was „Stress“ bedeutet. Er begegnet uns überall: In der Ausbildung, der Arbeit und auch im Privatleben. Ich bin sicher, jeder Mensch eines gewissen Alters hat sich schon mindestens einmal in einer Stresssituation befunden. Dennoch ist Stress nicht immer das gleiche. Er äußert sich in ganz unterschiedlichen Formen. Wir nehmen ihn als Druck, als Nervosität oder ganz allgemein als Unbehagen wahr. Im Hintergrund steht dennoch meist das gleiche: Wir befinden uns in einer Situation, in der uns nicht wohl ist und der wir möglichst schnell entkommen wollen. „Flucht“ ist hier das Stichwort. Die Flucht aus dem Stress, der aktuellen Situation.
Dieser Beitrag ist keine Step-by-Step Anleitung um zu vermeiden, dass du dich nie wieder mit Stress auseinander setzen musst. Das kann ich auch unmöglich garantieren. Im Gegenteil – Ich bin mir sogar sicher, dass du dich noch einigen Stresssituationen aussetzen musst. Heute geht es lediglich darum, wie du damit umgehst und dem Stress, speziell am Arbeitsplatz, entkommen kannst.
1. Gewinne Abstand zu der Situation
Deutlicher kann die „Flucht“ wohl nicht beschrieben werden. Hierbei ist ganz besonders eines zu beachten: Es geht hier nicht darum, dass du feige bist und wegläufst. Überhaupt nicht! Hier aktivierst du deinen Selbstschutz und entziehst dich der unangenehmen Situation. Das hat mehrere Gründe.
Zum Einen kann es sein, dass du den Moment nur als stressig empfindest, weil viele Faktoren gleichzeitig auf dich einwirken. Mit ein bisschen Abstand erscheint alles nur noch halb so schlimm und du kannst die Herausforderung wieder mit einer neuen Sichtweise angehen.
Zum Anderen muss man manchmal einfach kurz durchatmen. Es mag stressig sein und auch nur durch viel Aufwand und hohe Konzentration zu lösen sein, aber gerade dann solltest du einen kühlen Kopf bewahren. Gehe kurz fünf Minuten raus und fasse einen klaren Gedanken. Oder wer weiß? Vielleicht dauert der Stress über mehrere Tage und Wochen an. Dann gönne dir am Wochenende doch einen Kurzurlaub mit deinen Lieben. Ein kurzer Tapetenwechsel wirkt manchmal Wunder!
2. Sieh in die Zukunft
Es macht keinen Sinn einer Stresssituation bewusst zu entfliehen und trotzdem die ganze Zeit darüber nachzudenken. Denke also an etwas Schönes. Plane deinen Abend, das Wochenende oder den nächsten Urlaub. Entfliehe für ein paar Minuten in deine Tagträume und vergiss das Hier und Jetzt.
Das ist im Übrigen auch super, wenn du der Situation räumlich nicht aus dem Weg gehen kannst. Mach trotzdem ein paar Minuten Pause und blicke in die Zukunft. Denke an einen Punkt in den nächsten Stunden. Tagen, Wochen oder sogar Monaten, in dem du nicht mehr dem Stress ausgesetzt bist. Denke den Gedanken zu Ende. Schließe ihn bewusst ab und kehre dann wieder in die aktuelle Situation zurück. Das sorgt zunächst für etwas Entspannung und meist auch für eine klarere Sicht auf die Dinge.
3. Beuge dem Stress vor
Bestimmte Situationen kann man weder planen, noch vorhersehen. Deshalb lässt sich dieser Punkt nicht für alles umsetzen. Dennoch aber für vieles.
Ich plane, organisiere und strukturiere unglaublich gerne. Jeder, der meinen Blog schon länger kennt und liest, weiß das. Wenn ich im Büro mal das Gefühl habe, unorganisiert zu arbeiten, werde ich total unruhig und fühle mich unwohl und nicht produktiv. Richtiges Zeitmanagement und Projektplanung sind für mich daher das A und O. Dass hierdurch auch gewissen Stresssituationen vorgebeugt wird, ist ein großer Pluspunkt.
In ruhigeren Zeiten genießt man es schon gerne mal, dass keine Deadlines an jeder Ecke lauern und das Postfach nicht überläuft. Es passiert aber auch sehr leicht, dass wir einige Dinge trotzdem noch aufschieben. Einfach, weil wir es so gewohnt sind. Von jetzt an gilt deshalb folgendes: Wenn die Kapazitäten da sind, wird alles abgearbeitet! Es wird diese anstrengenderen Zeiten geben, in denen du dir die zusätzliche Viertelstunde herbeisehnst.
Um langfristige Projekte gut zu planen, machst du dir am besten einen Plan. Entweder auf dem Papier, in einem Excel-Sheet oder in einem Programm zur Projektplanung, wie Trello oder Asana.* Seit ein paar Monaten bin ich ein absoluter Trello-Fan geworden! Arbeit, private Projekte und vieles mehr plane ich hier, teils Monate im Voraus! Das Programm hilft mir den Überblick zu bewahren und hat mich tatsächlich schon die ein oder andere Stresssituation umgehen lassen. Dazu übrigens auch mehr in meinem Beitrag für mehr Produktivität im Beruf.
4. Suche dir Unterstützung
Geteiltes Leid ist halbes Leid? Ja, häufig trifft das schon zu. Darum geht es hier aber nicht primär. Vielmehr geht es darum, sich Unterstützung zu suchen. Aus diesem Grund müssen wir uns eines ein für alle mal aus dem Gedächtnis streichen: Um Hilfe zu bitten lässt uns nicht schwach erscheinen! Manchmal braucht es einfach mehrere Leute um eine Aufgabe zu erledigen, oder ein Projekt zu Ende zu bringen. Ein andermal geht es einfach schneller und vier Augen sehen ja ohnehin besser als zwei.
Schau dich deshalb in deiner Abteilung, oder verwandten Abteilungen um: Gibt es jemanden, der dich unterstützen und dir damit eine ganze Menge Stress ersparen kann? Ich bin sicher, deine Kollegen werden dir gerne helfen. Schließlich wissen sie, dass du für sie genau das gleiche tun würdest. Deshalb ist wichtig: Wenn es mal dazu kommt, dann tu das auch!
5. Die letzte Möglichkeit: Augen zu und durch!
Egal wie viele Tipps es zur Stressbewältigung gibt – manchmal müssen wir einfach bei der Realität bleiben. Nicht jede Stresssituation lässt sich abwenden. Von Zeit zu Zeit wirst du in einem solchen Moment nicht mit Abwehr, nicht mit Flucht reagieren können, sondern einfach durch müssen.
Sieh das nicht als negativ an. Das gehört zum Arbeitsleben einfach dazu. Wichtig ist nur, dass du stets auf dich achtest und du selbst und vor allem deine Gesundheit dabei nicht zu kurz kommen. Wenn es in der Arbeit also mal wieder anstrengender ist, denk einfach dran: Es kommen ganz sicher auch wieder bessere Zeiten!
SAY HI
*Anzeige wegen Markennennung
Hallo Rebecca
Wenn das bloss immer so einfach wäre, dem Stress auszuweichen. Punkt 2 gefällt mit dabei am besten.
Dein Blog ist sehr spannend. Da muss ich öfters mal vorbei schauen. 🙂
Wünsche Dir ein tolles Wochenende.
Kreative Grüsse,
Conny
https://blog.freistilkunst-cfischer.ch
Hi Conny,
da hast du natürlich total recht. Aber ich hoffe, dass meine Tipps in manchen Situationen nützlich sein können. Mir haben sie schon geholfen!
Danke, das freut mich total 🙂
Dir noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Rebecca