Den Traum von der Selbstständigkeit haben viele. Die Menschen, die sich diesen Traum mit einem Side Business, zumindest schon zur Hälfte, erfüllt haben, sind diesem schon zum Greifen nah. Natürlich gibt es einige, die es sich gar nicht zum Ziel gesetzt haben, in die Selbstständigkeit in Vollzeit zu gehen, sondern die ihr Side Business als eine gute Abwechslung zum Alltag sehen. Für alle anderen wird sich irgendwann ganz unweigerlich die Frage stellen: „Kündige ich mein Angestelltenverhältnis um mich endlich voll und ganz selbstständig zu machen?“

Diese Frage ist für viele angehende Selbstständige wohl die, die sich am schwersten beantworten lässt. Bin ich schon soweit? Habe ich schon die nötigen Sicherheiten, damit ich mich in Vollzeit in die Selbstständigkeit stürzen kann? Will ich das überhaupt wirklich?

Fakt ist: Es wird Monate geben, da ist es einfach alle Rechnungen zu bezahlen. Dann gibt es Monate, in denen nahezu kein Geld am Ende des Monats übrig ist, und das Bezahlen der Rechnungen zu einem Ding der Unmöglichkeit machen. Damit letzterer Fall nicht eintritt, will die Kündigung des Jobs mit einem monatlich festen Einkommen gut überlegt sein. Wann du darüber nachdenken solltest, deinen Job zu kündigen, um in deinem Business voll durchzustarten, liest du in den folgenden Zeilen. Wann du es hingegen lassen solltest, liest du im nächsten Artikel am Sonntag, den 24. Februar.

Wann du aus deinem Side Business ein Main Business machen solltest

Neben der Tatsache, dass dein Side Business natürlich dein absolutes Herzensprojekt ist und du am liebsten Tag und Nacht daran arbeiten würdest, lohnt es sich in vielen Fällen auch finanziell schon recht zeitnah, den Job im Angestelltenverhältnis an den Nagel zu hängen und sich in Vollzeit mit dem eigenen Unternehmen zu beschäftigen. Nimm all deinen Mut zusammen und kündige – aber nur, wenn du dich in einer oder mehr der folgenden Situationen befindest.

Du hast schon im Voraus die Fixkosten der nächsten sechs Monate gedeckt

Es gibt einen finanziellen Anhaltspunkt, wenn es darum geht, ob du dein Job schon kündigen kannst oder nicht. Wie du dir wahrscheinlich gedacht hast, ist es nicht ratsam, das gesicherte monatliche Einkommen aufzugeben, wenn du dich nur für den laufenden oder auch die zwei nächsten Monate finanziell über Wasser halten kannst. Um genügend Sicherheit, gerade am Anfang der Selbstständigkeit zu haben heißt es, dass du zum Zeitpunkt deines Entschlusses für mindestens sechs Monate deine monatlichen Ausgaben gedeckt haben solltest. Das kannst du zum Beispiel durch die folgenden Punkte erreichen:

• Ersparnisse, die du dir in den letzten Monaten/Jahren, vielleicht sogar für diesen Zweck, angesammelt hast

• Feste Aufträge, die du für die nächsten sechs Monate in der Selbstständigkeit bereits vorhersehen kannst

Damit will ich nicht sagen, dass es gänzlich unmöglich ist es auch ohne diesen Sicherheitspuffer zu schaffen. Dennoch gibt dir der Puffer die Möglichkeit dein Unternehmen ohne den permanenten finanziellen Druck im Nacken aufzubauen und sind wir mal ehrlich: Der Start in die Selbstständigkeit ist aufregend genug. Da kannst du dir den finanziellen Druck sparen.

Du hast bereits erste Erfolge in deinem Side Business gesammelt…

… und damit meine ich tatsächliche finanzielle Erfolge. Ich meine damit nicht, dass ein paar Leute grundsätzlich Interesse an deinem Side Business gezeigt haben, sondern dass du tatsächlich etwas verkauft hast. Folgendes solltest du gerade am Anfang nicht vergessen:

Zwischen allgemeinem Interesse und einem tatsächlichen Kauf können WELTEN liegen!

Bloß, weil sich 500 Leute für dein Unternehmen interessieren (was du beispielsweise durch deine Fans auf Social Media fest machst) heißt das noch lange nicht, dass diese 500 Leute auch dein Produkt oder deine Dienstleistung kaufen würden. Wenn nur zehn Prozent davon etwas kaufen würden, wäre das bereits ein sehr guter Wert.

Eine Empfehlung besagt: „Baue dir eine Community auf, bevor du eine brauchst.“

Nimm dir die Zeit in deinem Side Business also dafür, zunächst deine Community sorgsam aufzubauen und stürze dich nicht gleich in dein Main Business und erspare dir den Druck, den dieser Schritt mit sich bringen würde.

Du weißt, dass du Unterstützung bekommst, wenn du sie benötigen würdest

Machen wir uns nichts vor: Es komplett alleine zu schaffen, ist schwierig. Da spielt es keine Rolle, ob wir über den Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens oder das Lernen des Fahrradfahrens sprechen. Mit Unterstützung kommen wir einfach schneller voran und fühlen uns sicherer. Beim Fahrradfahren wissen wir, dass uns jemand festhält und nicht fallen lässt und beim Aufbau des Unternehmens wissen wir, dass es jemanden gibt, der uns emotional und vielleicht sogar finanziell zur Seite steht.

Sagen wir, du hast die sechs Monate Fixkosten im Voraus mit Ersparnissen gedeckt UND hast schon genug Aufträge, um noch einmal sechs Monate Fixkosten zu überbrücken – das ist toll! Vermutlich wirst du auf zusätzliche finanzielle Hilfe nicht angewiesen sein. Was ist aber, wenn du einmal an einer Stelle stehst, an der du einfach nicht mehr weiter weißt? Wenn du dich schlecht fühlst, dir alles zu viel wird und du das Gefühl hast, dem Druck nicht mehr standhalten zu können. Was ist dann?

In genau solchen Situationen ist es toll, jemanden an deiner Seite zu wissen, der dich unterstützt. Das kann dein Partner sein (muss es aber nicht – ich verstehe es auch zu gut, wenn du berufliches und privates so gut wie möglich trennen willst), eine deiner Freundinnen, deine Eltern, oder deine Kollegen (falls du bereits mit mehreren Leuten an deinem Business arbeitest). Wer es auch ist – du kannst dich definitiv darauf verlassen, dass jemand da ist und das ist ein unbeschreiblich befreiendes Gefühl.

In Teil 2 am Sonntag, den 24. Februar beschäftigen wir uns damit, auf welche Signale du hören und die Kündigung vielleicht noch um ein paar Monate nach hinten verschieben solltest. Wenn du Fragen dazu hast, dann poste mir diese sehr gerne in die Kommentare und ich nehme sie für den nächsten Artikel gerne mit auf.

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